zuerst an den Orten, wo die Menschen frei waren von der Sorge um solche Bedeutsamkeiten des Lebens. Daher entstanden in Ägypten zuerst die mathematischen Verfahrungen [beachte das Gleichsetzen von ἐπιστήμη und τέχνη — in beiden je zwei identische Sinne des bildenden Umgangs und der Erhellung wirksam]25, denn dort war dem Priesterstand Zeit gelassen für solches [weggelassen dazu].«
981 b 25-27: εἴρηται μὲν οὖν ἐν τοῖς ἠθικοῖς τίς διαφορὰ τέχνης καὶ ἐπιστήμης καὶ τῶν ἄλλων τῶν ὁμογενῶν. »In den Untersuchungen zur ›Ethik‹ ist nun ausgemacht, worin der Unterschied zwischen Verfahrung und umgangerhellendem Verstehen und den anderen Weisen der Erhellung besteht.« (Ethic. Nic. Z. φρόνησις, σοφία, νοῦς, βουλεύεσθαι, σύνεσις, γνώμη.)
g) »Metaphysik« A 1, 981 b 27 -982 a 3
(Das Verstehen als erhellendes zum Sehen-bringen
der Warum und Woher)
981 b 27 — 982 a 1: οὗ δ᾽ ἕνεκα νῦν ποιούμεθα τὸν λόγον τοῦτ᾽ ἐστίν, ὅτι τὴν ὀνομαζομένην σοφίαν περὶ τὰ πρῶτα αἴτια καὶ τὰς ἀρχὰς ὑπολαμβάνουσι πάντες: ὥστε, καθάπερ εἴρηται πρότερον, [30] ὁ μὲν ἔμπειρος τῶν ὁποιανοῦν ἐχόντων αἴσθησιν εἶναι δοκεῖ σοφώτερος, ὁ δὲ τεχνίτης τῶν ἐμπείρων, χειροτέχνου δὲ ἀρχιτέκτων, αἱ δὲ θεωρητικαὶ τῶν ποιητικῶν μᾶλλον. »Weshalb wir jetzt in diesem Zusammenhang für uns diese Untersuchung anstellen (so muß gesagt werden): es geschieht deshalb, weil alle bezüglich des sogenannten Verstehens und Verstehendseins im Grunde in der Dafürnahme leben, es gehe dabei um so etwas, was wir in ausgeformter Bestimmung festlegen werden als die ersten Warum und die Ausgänge (die Woher).26 Daher [weil diese Grundnahme
25 [Vgl. dazu Nachschrift Weiß: b 24 μαθηματικαὶ τέχναι, zu beachten, nicht ἐπιστήμη. Mathematik, wie jede Wissenschaft, aus bestimmten Motiven des besorgenden Umgangs mit den Dingen entstanden.]
26 [Vgl. dazu Nachschrift Weiß: b 27-29 sehr wichtig; Fingerzeig für die Art der Darlegung, aus der die Untersuchung erwächst.]