§ 15. Vorgang und Ereignis
noch aufgefaßt als das und das bedeutend, sondern das Bedeutsame ist das Primäre, gibt sich mir unmittelbar, ohne jeden gedanklichen Umweg über ein Sacherfassen. In einer Umwelt lebend, bedeutet es mir überall und immer, es ist alles welthaft, »es weitet«, was nicht zusammenfällt mit dem »es wertet«. (Das Problem des Zusammenhangs beider gehört zur Idee der eidetischen Genealogie der primären Motivationen und führt in schwierige Problemsphären.)
Vergegenwärtigen wir uns wieder das Umwelterlebnis, mein Kathedersehen. Finde ich im reinen Sinn des Erlebnisses, hinschauend auf mein sehendes Verhalten zu dem umwelthaft sich gebenden Katheder, so etwas wie ein Ich? In diesem Erleben, in diesem Hinleben zu, liegt etwas von mir: Es geht mein Ich voll aus sich heraus und schwingt mit in diesem >Sehen<, ebenso wie das Eigene des betreffenden Negers in seinem Erleben des »Etwas, womit er nichts anfangen kann« mitanklingt. Genauer Nur in dem Mitanklingen des jeweiligen eigenen Ich erlebt es ein Umweltliches, weitet es, und wo und wenn es für mich weitet, bin ich irgendwie ganz dabei. Halten wir daneben das Frageerlebnis. Darin finde ich mich selbst nicht vor. Das Etwas überhaupt, nach dessen »es geben« gefragt ist, weitet nicht. Das Welthafte ist hier ausgelöscht, fassen wir jedes mögliche Umweltliche als Etwas überhaupt. Dieses Fassen, Fest-stellen als Gegenstand überhaupt, lebt auf Kosten der Zurückdrängung meines eigenen Ichs. Es liegt im Sinne des Etwas überhaupt, daß ich nicht in der Fest-stellung seiner als solchen mitschwinge, sondern dieses Mitschwingen, dieses Mitherausgehen meiner ist unterbunden. Das Gegenstand-, das Objektsein als solches berührt mich nicht. Das Ich, das fest-stellt, bin ich gar nicht mehr. Das feststellen als Erlebnis ist nur noch ein Rudiment