Leere, im Sinne des Stehenlassens des eigenen eigentlichen Selbst, welches Zurücklassen ja zusammengeht mit dem Sichloslassen, ja in sich selbst ein Sichloslassen an das gerade Sich bietende ist. Bei diesem >es ist einem langweilig< findet sich kein solches Sichloslassen an das bestimmte Seiende einer bestimmten Situation, und doch ist in diesem >es ist einem langweilig< gerade die Leere und Leergelassenheit ganz eindeutig und einfach. Aber welche Leere, wo wir keine bestimmte Erfüllung ausdrücklich suchen und auch unser eigenes Selbst nicht in diesem Leergelassensein zurücklassen? Welche Leere, wo wir weder von bestimmten Seienden gelangweilt werden, noch uns, als je diese bestimmte Person, langweilen? Eine Leere, gerade da, wo wir als je diese von dem bestimmten Seienden der zufälligen Situation als gerade diesem nichts wollen. Aber daß wir gerade da nichts wollen, das liegt schon an der Langeweile. Denn mit diesem >es ist einem langweilig< sind wir nicht bloß der alltäglichen Personalität enthoben, ihr irgendwie fern und fremd, sondern in eins damit hinausgehoben auch über die jeweilige bestimmte Situation und das betreffende Seiende, das uns da umgibt. Die ganze Situation und wir selbst als dieses individuelle Subjekt sind dabei gleichgültig, ja diese Langeweile läßt es gerade nicht erst dazu kommen, daß dergleichen uns etwas Besonderes gilt, sie macht vielmehr, daß alles gleich viel und gleich wenig gilt. Was alles und wieviel gleich? Diese Langeweile nimmt uns gerade darauf zurück, daß wir nicht erst dieses und jenes Seiende und für uns in dieser bestimmten Situation suchen; sie nimmt uns darauf zurück, wo uns jedes mit jedem gleichgültig erscheint.
Das geschieht aber nicht so, daß wir zuvor erst die einzelnen Dinge und uns selbst durchlaufen und daraufhin abschätzen, ob sie uns noch etwas gelten. Das ist schlechterdings unmöglich. Das ist an sich schon, ganz abgesehen, daß es faktisch nicht zutrifft, in der Durchführung unmöglich. Diese Gleichgültigkeit der Dinge und unserer selbst mit ihnen ist nicht das Resultat einer Summe von Abschätzungen, sondern mit einem