schon begegnet ist, ohne daß er ausdrücklich auf das Aufkommen dieser Langeweile eingesprungen, von sich aus eingeschnappt ist: ›es ist einem langweilig‹, wenn man an einem Sonntagnachmittag durch die Straßen einer Großstadt geht.
Offenbar muß sich diese tiefe Langeweile, wenn wir unserem methodischen Prinzip folgen, wiederum vom Zeitvertreib her als das, wogegen er sich wenden kann, zeitigen. Allein, schon in der tieferen Form der Langeweile, bei dem Sichlangweilen bei, trafen wir ein Verhältnis von Zeitvertreib und Langeweile, in dem sich dieser, der Zeitvertreib, auf ein Ausweichen vor ... beschränkt und das Angehen gegen ... aufgegeben ist. In der zweiten Form ist demnach die Langeweile das, wovor wir ausweichen. Jetzt aber, bei diesem ›es ist einem langweilig‹, kommt es nicht einmal mehr zu diesem Ausweichen vor der Langeweile. Für diese Langeweile fehlt der Zeitvertreib. Doch in welchem Sinne fehlt er? Was besagt hier dieses Fehlen? In dem Sinne, daß er sich einfach nicht einstellt, daß wir ihn gleichsam vergessen, nicht daran denken. ihn gegen die aufkommende Langeweile ins Feld zu führen? Nichts von all dem. Wenn hier mit Bezug auf diese Langeweile kein Zeitvertreib aufkommt, dann muß das mit dem Charakter dieser Langeweile zusammenhängen. Das Fehlen des Zeitvertreibes muß von der Langeweile selbst her mitbestimmt sein. Der Zeitvertreib fehlt, und doch denken wir sehr wohl an ihn, aber so, daß wir schon verstanden haben, daß jeder Zeitvertreib gegenüber dieser Langeweile, gegenüber diesem ›es ist einem langweilig‹, machtlos ist. Wir verstehen das aus der Langeweile heraus. In diesem ›es ist einem langweilig‹ liegt es, daß diese Langeweile uns etwas sagen will, und zwar nichts Beliebiges und Zufälliges. Diese Stimmung, der wir Ausdruck geben in dem ›es ist einem langweilig‹, hat das Dasein schon so gewandelt, daß wir in diesem Gewandeltsein auch schon verstehen: es wäre nicht nur aussichtslos, gegen diese Stimmung mit irgendeinem Zeitvertreib anrennen zu wollen, sondern es wäre fast so etwas wie eine