werden, wenn der Weg frei sein soll für das Eindringen in das Wesen der Langeweile bzw. in eins damit der Zeit.
Wenn wir den Weg durch die Langeweile wählen, dann muß es ein Weg in die Tiefe der Langeweile selbst sein. Es hilft nichts, daß wir uns indirekt ruese Tiefe schlußweise errechnen. Können wir aber diese verschlossene Tiefe der Langeweile der Verborgenheit entreißen? Wenn das soll geschehen können, dann nur so, daß sich diese Tiefe des Wesens der Langeweile selbst öffnet. Das wiederum ist nur so möglich, daß die tiefe Langeweile als solche langweilt, daß diese tiefe Langeweile als Stimmung uns durchstimmt und uns so in die Lage bringt, sie selbst in ihrer Tiefe auszumessen.
§ 3O. Das Nichtmehr-zugelassensein des Zeitvertreibs
als Verstehen der tiefen Langeweile in ihrer Ubermächtigkeit.
Das Gezwungensein zu einem Hören dessen,
was die tiefe Langeweile zu verstehen gibt
Kennen wir diese tiefe Langeweile? Vielleicht kennen wir sie. Doch wir wissen jetzt aus dem Bisherigen: Je tiefer die Langeweile, um so stiller, unöffentlicher, ruhiger, unauffälliger und weiter ist sie. Entsprechend ist der zugehörige Zeitvertreib als solcher um so unkenntlicher. Ja vielleicht gibt es für diese tiefe Langeweile überhaupt keinen Zeitvertreib. Vielleicht ist für sie dieses Fehlen des Zeitvertreibes eine Auszeichnung.
Die bisher besprochenen Formen der Langeweile haben wir uns schon durch die Benennungen charakterisiert: Gelangweiltwerden von etwas in einer bestimmten Situation, Sichlangweilen bei etwas gelegentlich einer bestimmten Situation. Und die tiefe Langeweile? Wie sollen wir sie benennen? Wir wollen es versuchen und sagen: Die tiefe Langeweile langweilt dann, wenn wir sagen, oder besser, wenn wir es schweigend wissen: es ist einem langweilig.
Es ist einem langweilig. Was ›es‹? Jenes ›es‹, das wir meinen,