Während ist, muß die ganze Einladung als Zeitvertreib aufgeboten sein. Weil aber das Langweilende hier durch die ganze bestimmte Situation hindurchgebreitet ist, bedrängt es — unbeschadet seiner Unfaßlichkeit — weit mehr. Es bedrängt gerade in und während des unauffälligen Ferngehaltenseins im Zeitvertreib.
Wenn wir so die Charakteristik der zweiten Form der Langeweile zusammenfassen, dann sehen wir, daß im ersten Fall das Langweilende gleichsam von außen kommt, wir werden gelangweilt von. .. Eine bestimmte Situation mit ihren Umständen versetzt uns in die Langeweile. Hier dagegen, im zweiten Fall, kommt das Langweilende nicht von außen, es steigt aus dem Dasein selbst auf. Das sagt: Gerade weil die Langeweile durch die ganze Situation in dieser schleichenden Weise hindurchgebreitet ist, kann sie nicht an diese Situation als solche gebunden sein. Die zweite Form der Langeweile ist situationsungebundener als die erste. Was in der zweiten Situation uns umgibt, das Seiende, das uns gefangen hält, ist, obgleich wir uns dahin loslassen und ganz dabei sind, für die Langeweile selbst und ihr Aufsteigen gerade nur das Beiläufige, nur die Gelegenheit, an der sie zum Steigen kommt. Die Langeweile ist hier ein Sichlangweilen -allerdings bei ... In dieser zweiten Langeweile sind wir mehr auf uns selbst zugehalten, irgendwie in die eigene Schwere des Daseins zurückgelockt, obwohl wir dabei, ja gerade weil wir unser eigenes Selbst unbekannt stehen lassen. In der ersten Form dagegen sind wir zwar auch -denn sonst wäre es überhaupt keine Langeweile als Stimmung -bei uns selbst irgendwie bedrängt, aber gleichwohl ist jene erste Form ein unruhiges Gezappel nach außen.