Damit haben wir aber eine entscheidende Einsicht, die wir bisher suchten, ausgesprochen: die Einsicht in die Einheit der beiden Strukturmomente der Leergelassenheit und der Hingehaltenheit. Diese sind nicht zwei Stücke, zufällig aneinandergeschoben, sondern das Losgelassensein in diesem eigentümlichen Mitplätschern ist ein Gegenwärtigen dessen, was vor sich geht. Ganz Gegenwart, bringen wir die Zeit zum Stehen. Die zum Stehen gekommene Zeit bildet eine Leere, die aufbricht gerade auf dem Hintergrund dessen, was alles passiert. Diese sich bildende Leere aber ist es zugleich, die uns stellt, an sich bindet, in dieser Weise uns hinhält, als das von uns selbst stehengelassene eigene Selbst, dem wir entgleiten.
Die strukturale Einheit der beiden Strukturmomente gründet in dem gegenwärtigenden Zum-Stehen-bringen der genommenen Zeit. Das einheitliehe Wesen der Langeweile im Sinne der einheitlichen Struktur der beiden Momente haben wir also doch in der Zeit zu suchen. Allein, in der Zeit nicht nur so überhaupt und im allgemeinen, nicht nur, wie wir sie kennen, sondern in der Art und Weise, wie wir zu der bekannten Zeit stehen, wie diese Zeit in unser Dasein steht, wie dieses selbst zeitlich ist. Die Langeweile entspringt aus der Zeitlichkeit des Daseins. Die Langeweile also, können wir vorgreifend sagen, entsteigt einer ganz bestimmten Art und Weise, wie unsere eigene Zeitlichkeit sich zeitigt. Das trifft mit der These zusammen, die wir früher aussprachen, daß Langeweile nur deshalb möglich ist, weil jedes Ding und grundsätzlicher jedes Dasein als solches seine Zeit hat.