συμφέρον προς τό τέλος, ού ἡ φρόνησις αληθής ὑπόληψις εστίν (b31 sqq). »Die ευβουλία ist die Richtigkeit in bezug auf das, was beiträglich ist für das Ende«, für das Rechte-zu-Ende-Bringen einer Handlung. Das τέλος selbst wird seinerseits in der φρόνησις vorweg ergriffen. Die φρόνησις ist ὑπόληψις αληθής τοῦ τέλους. — ὑπόληψις gehört zu ύπολαμβάνειν, vorwegnehmen. Das ύπό wird oft in Fundamentalbegriffen gebraucht, z.B. ύποκείμεvov, im Lateinischen übersetzt als sub-stantia, ύπομένον, υπάρχον. Das sind Ausdrücke, die bedeuten, daß etwas im vorhinein schon da ist: ὑποκείμενον, die Unterlage; ύπομένον, das, was immer schon da bleibt; υπάρχον, das, was im vorhinein schon da ist, so daß es herrscht; ύπάρχειν wird vom Sein der ἀρχή gebraucht. — Die φρόνησις ist ὑπόληψις αληθής τοΰ τέλους, »das, was im vorhinein das τέλος ergreift«, so daß dieses τέλος ύπό, vorweg vor allem, schon da ist. Und die ευβουλία, sofern sie όρθότης ἡ κατά τό συμφέρον πρὸς τό τέλος ist, ist nichts anderes als die Vollzugsweise der konkreten φρόνησις.
Die φρόνησις selbst aber, sofern sie ein konstitutives Moment der πρᾶξις ist, bezieht sich ausdrücklich auf ein Seiendes, das auch anders sein kann. Alles, was möglicher Gegenstand einer Handlung ist, gehört zum Seienden, das den Charakter der Jeweiligkeit hat, und zwar im Sinne des έσχατον. Das πρακτόν ist letztlich ein έσχατον. Wir haben genauer zu verstehen, was damit gemeint ist: die φρόνησις muß vertraut sein mit den έσχατα. Es wird sich zeigen: diese sind Sache des νοῦς.