Als dieser Bezug entfaltet und vergibt sich das Sein selbst seine [61] Wahrnis als Ereignis. Ereignis ergibt jegliches »Es gibt«, in das die letzten Schritte metaphysischen Vorstellens gelangen, insofern sie bereits in dem Maße achtsam geworden sind, daß sie vermeiden, Sein aus Seiendem zu erklären oder in ein höchstes Seiendes zu verlegen.
Das Ereignis vergibt und gibt ereignend den Unterschied von Anwesen und Anwesendem, gibt [verhüllterweise noch] brauchend »Da-sein«, gibt dergleichen um den Preis der Vergessenheit des Unterschieds, welche Vergessenheit selbst vergessen bleibt.
Der Mensch ek-sistiert, insofern er die Lichtung des Seins austrägt
und die gewährte Lichtung im Austrag hütet und so seine Zugehörigkeit
in das Gewährende (Ereignis) verwahrt.
Der Mensch »ist«, indem er das »Da« (die Lichtung von Sein)
ek-sistiert. Der Mensch ist so das Seiende des Da-seins. Das Dasein
ist in solcher Hinsicht selber ein Seiendes. Das Da-sein ist das
Wesende des Menschen. Ursprünglicher und deshalb der Erörterung
bedürftig und entsprechend weittragend lautet die Sage: der
Mensch ist Mensch als der Sterbliche. Not ist die Verwandlung des
Menschenwesens in die Sterblichkeit.—
In dieser erst wird der Mensch »wesentlich«.
Genügt es, wen nein Denken anregt, bisweilen auch aufregt? [62]
Es genügt, falls die Angeregten sich selber regen und auf dem angeregten Weg die Regsamkeit behalten, statt auch fernerhin nur dort stehen und sitzen zu bleiben, wo sie sich von jeher zurechtgefunden und alle Anregungen nur als Bereicherung ihres unverrückbaren Besitzes ausnutzen.
Es genügt, wenn die Aufgeregten aufwachen und nie mehr die Schläfrigkeit des gewohnten Vorstellens als die Form ihres Wachens und Bewachens ihrer Besitztümer aufkommen lassen.