und eben deshalb bleibt ein so gearteter Beweis stets überflüssig. Schon durch seinen ersten Schritt bezeugt er von sich, daß sein Vorhaben sich erübrigt. Das ganze Unternehmen ist in der Tat lächerlich. Das Sein der φύσις und die φύσις als Sein bleibt unbeweisbar, weil sie eines Beweises nicht bedarf; und sie bedarf dessen nicht, weil sie, wo immer das von der φύσις her Seiende im Offenen steht, sich selbst schon gezeigt hat und im Blick steht.
Man kann höchstens diejenigen, die solche Beweise fördern und versuchen, darauf aufmerksam machen, daß sie das nicht sehen, was sie schon sehen, daß sie kein Auge haben für das, was ihnen schon im Bück steht. Freilich dieses Auge nicht nur für das, was man sieht, sondern für das, was man beim Sehen des Gesehenen schon im Blick hat, eignet nicht Jedem. Zu diesem Auge gehört das Vermögen der Unterscheidung zwischen dem, was sich von selbst zeigt und seinem Wesen nach ins Offene kommt, und dem, was sich nicht von selbst zeigt. Was sich im vorhinein zeigt, wie die φύαις in den φύσει ὄντα, wie die Geschichte in allen geschichtlichen Vorgängen, wie die Kunst in allen Kunstwerken, wie das »Leben« in allem Lebendigen, dieses schon im Blick Stehende wird am schwersten gesehen und am seltensten begriffen und fast immer zu einem bloß Nachträglichen umgefälscht und deshalb eben übersehen. Allerdings braucht nicht Jedermann das in allem Erfahrenen schon Gesichtete eigens in den Blick zu fassen, sondern nur Jene, die beanspruchen, über die Natur, über Geschichte, über die Kunst, über den Menschen, über das Seiende i. G. etwas auszumachen oder auch zu fragen. Freilich braucht nicht Jeder, der in diesen Bereichen des Seienden sich handelnd und erkennend aufhält, eigens das Gesichtete zu bedenken, er darf es freilich auch nicht übersehen oder gar nur als das »Abstrakte« zum Gleichgültigen werfen, wenn anders er wirklich dort stehen will, wo er steht.
Jenes zum voraus sich Zeigende — das jeweilige Sein des Seienden — ist weder etwas nachträglich vom Seienden Abgezogenes und entleertes Verdünntes und schließlich ein Dunst,