ist das Ziel!« (»Der Wille zur Macht«, n. 1001) Der »Übermensch« 
        ist kein übersinnliches Ideal; er ist auch keine 
        irgendwann sich meldende und irgendwo auftretende Person. 
        Er ist als das höchste Subjekt der vollendeten Subjektivität 
        das reine Machten des Willens zur Macht. Der Gedanke 
        des »Übermenschen« entspringt daher auch nicht 
        einer »Überheblichkeit« des »Herrn Nietzsche«. Wenn schon 
        vom Denker her der Ursprung dieses Gedankens bedacht sein 
        will, dann liegt er in der innersten Entschiedenheit, aus der 
        sich Nietzsche der Wesensnotwendigkeit der vollendeten 
        Subjektivität, d. h. der letzten metaphysischen Wahrheit über 
        das Seiende als solches, unterwirft. Der Übermensch lebt, 
        indem das neue Menschentum das Sein des Seienden als den 
        Willen zur Macht will. Es will dieses Sein, weil es selbst von 
        diesem Sein gewollt, d.h. als Menschentum sich selbst 
        unbedingt überlassen wird.
        So schließt denn Zarathustra, der den Übermenschen lehrt, 
        den ersten Teil seiner Lehre mit dem Wort: »>Tot sind alle 
        Götter: nun wollen wir, daß der Übermensch lebe< — dies sei 
        einst am großen Mittage unser letzter Wille! -« (»Also sprach 
        Zarathustra«, 1. Teil, Schluß) Zur Zeit der hellsten Helle, da 
        das Seiende im Ganzen als ewige Wiederkehr des Gleichen 
        sich zeigt, muß der Wille den Übermenschen wollen; denn 
        nur in der Aussicht auf den Übermenschen ist der Gedanke 
        der ewigen Wiederkunft des Gleichen zu ertragen. Der Wille, 
        der hier will, ist nicht ein Wünschen und Streben, sondern 
        der Wille zur Macht. Die »wir«, die da wollen, sind jene, 
        die den Grundcharakter des Seienden als Wille zur Macht 
        erfahren haben und wissen, daß dieser im Höchsten sein Wesen 
        selbst will und so der Einklang ist mit dem Seienden im Ganzen.
        Jetzt erst wird die Forderung in Zarathustras Vorrede 
        klar: »Euer Wille sage: der Übermensch sei der Sinn der

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Martin Heidegger (GA 6 II) Nietzsche II